Fitnesstraining schießt zwar keine Tore, kann aber Spiele entscheiden

Ulf Sobek als Fitnesstrainer der U - 20 aktiv

Der DFB setzt beim Training seiner Nationalmannschaften bereits im Juniorenbereich auf ein gezieltes und akribisches Fitness - und Athletiktraining. Dafür gibt es in jedem Trainerstab einen eigenen Posten für Fitnesstraining. Die U - 20 wird in diesem Bereich von Ulf Sobek, einem Dozenten der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement sowie der BSA - Akademie betreut. Athletiktraining ist eine bereits lange praktizierte Form im Leistungssport, von denen die Sportler aktiv bei der sportartspezifischen Optimierung ihrer Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination profitieren können. „Fitnesstraining schießt zwar keine Tore, es kann aber Spiele entscheiden“, sagt auch Dr. Hans - Dieter Drewitz, Vize - Präsident des DFB und hebt damit die wichtige Rolle dieses Bereiches hervor. Und die Auswirkungen zeigen sich auch auf dem Platz, beispielsweise beim Spiel gegen die Schweiz, bei dem die deutsche Mannschaft nach einem Rückstand vor allem in der zweiten Halbzeit fitter war und die Partie noch in letzter Minute für sich entscheiden konnte. Auch dank der taktischen Einstellung von Trainer Frank Wormuth mit gut geübten Standardsituation en ging die deutsche Mannschaft siegreich vom Platz.

Wie wichtig eine gute körperliche Verfassung kombiniert mit einer st arken Ausdauer und Spritzigkeit bis zum Schluss sein kann, zeigt beispielsweise das Spiel der deutschen U - 20 - Nationalmannschaft gegen die Schweiz im März 2014 in Pirmasens. Nach einem 0:2 Rückstand in der ersten Hälfte kämpfte sich das deutsche Team zurück und riss dann vor allem in der zweiten Halbzeit das Spiel an sich. Der verdiente Lohn: In der entscheidenden Szene in der Nachspielzeit reagierte Abwehrspieler Malcolm Cacutalua nach einem Freistoß am schnellsten und schiebt den Ball zum 3:2 Endstand für Deutschland ein.

Ulf Sobek als Fitnesstrainer der U - 20 aktiv

Seit 2013 sorgt Ulf Sobek an der Seite von Cheftrainer Frank Wormuth dafür, dass die Fitness und Ausdauer bis zur letzten Spielminute voll ausgeschöpft werden können. Der Dozent der Deutschen Hochschule sowie der BSA - Akademie betreut die jungen Fußballtalente beim Athletiktraining und macht sie so körperlich fit für die kommenden Aufgaben auf internationaler Ebene: „Wenn es darum geht, individuelle Trainings für die Spieler zu entwickeln, kann ich aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse umsetzen, die ich mir in vielen Jahren erarbeitet habe. Dabei geht es vor allem auch darum, die Spieler zielgerichtet zum Spiel in eine körperliche Top - Verfassung zu bringen.“

Athletiktraining hat sich im Leistung ssport etabliert, denn es ermöglicht eine Verbesserung der sportartspezifischen Leistungskomponenten wie z. B. Sprintstärke oder Schusskraft bei gleichzeitiger Reduzierung des Verletzungsrisikos. Besonders die deutschen Fußballer setzen gezielt auf ein Training der athletischen Fähigkeiten Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer. Das findet auch Thomas Eisfeld vom FC Arsenal London, der bei der U - 20 beim Spiel gegen die Schweiz debütierte, sehr gut: „Bei der Jugendnationalmannschaft läuft das Training anders als in England. Hier absolvieren wir z. B. während dem Training immer wieder mal kurze Fitnesseinheiten mit verschiedenen Trainingsmethoden, was mir persönlich sehr viel Spaß macht.“

Dr. Hans - Dieter Drewitz: „Unsere Fitnesstrainer ergänzen das Funktionsteam s innvoll.“ Auf die Wichtigkeit des Fitnesstrainings angesprochen, äußerte sich auch der DFB - Vizepräsident Jugend Dr. Hans - Dieter Drewitz, der selbst seit 1983 Teil des Teams ist, sehr positiv: „Ich habe so viele Entwicklungen miterleben dürfen. Gerade das s portartspezifische Fitnesstraining hat sich zu einem wichtigen Baustein in der Jugendarbeit entwickelt. Denn Fitnesstraining erzielt vielleicht nicht direkt die Tore, aber es ist es eine wichtige Ergänzung zum normalen Training. Es fördert das körperliche und geistige Durchhaltevermögen, das auf dem Platz notwendig ist, um im entscheidenden Moment zu punkten. Dabei beobachte ich auch den Trend, dass wir dadurch viel flexibler für unsere Spieler sein können, denn unsere Fitnesstrainer arbeiten direkt am Mann und holen noch die letzten Prozente bei der Fitness heraus.“

Selbstverständlich haben auch die lizensierten Fußballtrainer einen sportwissenschaftlichen Background, „unsere Fitnesstrainer bringen jedoch wichtigen, zusätzlichen Input - sei es in der Prävention von gesundheitlichen Problemen und Verletzungen oder begleitend zur Rehabilitation.“ Dr. Drewitz wird an dem Abend bei diesem Spiel gegen die Schweiz absolut bestätigt. Denn durch das angepasste und gezielte Fitnesstraining, das Ulf Sobek mit seinen Jungs auch noch am Morgen des Spieltages durchgeführt hat, waren die Spieler noch bis zum Schlusspfiff hellwach.

„Ich bin stolz darauf, Teil eines solchen Trainerstabs und Teams zu sein. Es läuft einfach und man erntet die Früchte seiner Arbeit, wenn man in der letzten Spielminute noch einmal jubeln darf. Das ganze verdanken wir auch der taktischen Rafinesse von Trainer Frank Wortmuth. Heute haben auch die perfekt eingeübten Standardsituationen zum Sieg geführt“, freut sich Ulf Sobek über den Abschluss dies er Länderspielmaßnahme.

Fitnesstraining schießt zwar keine Tore, kann aber Spiele entscheiden. Foto: DHfPG

Der Autor

  • Constantin Wilser

    Constantin Wilser ist seit 2006 in der Fitnessbranche als Redakteur tätig. Davor absolvierte er sein Bachelor-Studium der Sportwissenschaften am KIT in Karlsruhe. Seit 2019 ist er Bestandteil des BODYMEDIA-Redaktionsteams. Seit Anfang 2023 ist er Chefredakteur. In seiner Freizeit trainiert der Fußball-Fan gerne im Studio, geht laufen oder fiebert im Fußball-Stadion mit.